Susannes & Carmens Radtour durch Ostafrika

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Bienvenue au Rwanda

Bienvenue im Land der 1000 Huegel oder im Land ohne Plastiktueten oder im Land mit Englisch, Franzoesisch und Ruandisch als Amtssprache. Gestern sind wir zum zweiten Mal ueber eine ostafrikanische Grenze geradelt, wieder Ausreise- und Einreiseformular ausgefuellt, ruandischer Stempel in den Reisepass um dann gleich nach der Grenze auf die rechte Strassenseite zu wechseln, denn:
In Ruanda ist Rechtsverkehr ! Obwohl wir nur 3 Wochen Teil des Linksverkehrs waren fuehlt es sich fuer uns total ungewohnt an auf der rechten Seite zu fahren.
Direkt an der Grenze in Ruanda. Die Gegend um die Grenze ist ein touristischer Anziehungspunkt, da sich hier die bekannten Vulkane, der hoechste 4507 m hoch, befinden und hier auch Berggorillas leben.
 Auch sonst aendert sich hinter der Grenze gleich wieder einiges: Der Verkehr in Ruanda ist viel geordneter als beispielsweise in Uganda, es existieren Ampeln und alle Motorradtaxis muessen Helme tragen und diese ebenso ihren Mitfahrern zur Verfuegung stellen. Ausserdem sitzen auf einem Motorrad nicht 3 und mehr Menschen sondern hoechstens zwei und beide mit Helm. Auffallend auch, wie sauber Ruanda ist. Es liegt nirgendwo Muell, alles sehr sauber und in den Supermaerkten sind Plastiktueten verboten. Alles wird in braunen Papiertueten verpackt. Fragt man andere Ostafrikaner nach Ruanda sagen viele, dass in Ruanda viele Verbote oder Gebote existieren und Ruanda ein sehr geordnetes Land sei. Tatsaechlich scheint es auf uns so, als waere Ruanda seit dem Genozid 1994 mit dem Voelkermord an den Tutsi sehr genau auf Ordnung und Frieden bedacht. Und laut Aussage einiger Ruander existiert kaum Korruption, wohingegen sich ein ugandischer Polizist vielleicht sogar schon fuer etwas Handyguthaben bestechen laesst

Unsere Unterkunft an der ugandisch-ruandischen Grenze. Im Hintergrund ein Vulkan
 Auch die Menschen reagieren zurueckhaltender auf uns. In Uganda und Kenia waren wir grosses Hallo in den Doerfern, die wir durchradelt haben, gewohnt. Hier starren uns die Leute zwar an, aber es kommt kein oder wenig " hello, how are...". Einzig die Kinder reagieren offensiver, auch anstrengender auf uns und rennen uns oft hinterher bis sie komplett aus der Puste sind. Ruanda ist sehr, sehr bergig und Radeln hier bedeutet 5km Pass hoch, im Idealfall die gleiche Strecke Abfahrt herunter, dann ein Tal vor und wieder Pass hoch und runter. Die Landschaft beeindruckt eben durch diese Berge sehr und wir haben traumhafte Ausblicke.

In Ruhengeri (Musanze), einer Stadt im Norden Ruandas. Auch hier wieder Vulkane im Hintergrund
Manchmal ist es allerdings sehr anstrengend wenn man mit ca 25 kg Gepaeck eine 10% Steigung hochkeucht, und eine ganze Schulklasse (das ist keine Uebertreibung !!!) hinter einem herrennt und gefaehrlich nah rankommt und selbst nach einigermassen strengen Worten von uns nicht lockerlaesst. Im unidealsten Fall hat genau dann eine von uns beiden einen Platten (kam schon vor) und alle bleiben stehen und starren uns waehrend des gesamten Flickens an. Oder ein anderer unidealer Fall waere genau dann ein heftiger Regen, vor dem wir Unterschlupf suchen und auch dann ganz unverfroren angestarrt werden.
Inmitten dieser Paesse und Bergetappen erleben wir auch so schoene, motivierende Dinge: Weisse Touristen, die aus ihrem Touristenjeep rufen :" I admire you so much ! Well done ! " oder einfach nur an uns vorbei fahren und Daumen nach oben aus dem Fenster halten. Oder, wie in Uganda passiert, dass ein Lastwagenfahrer oben am Berg auf uns wartet, uns 2 Limos in die Hand drueckt und sagt: " My friends, you did a very good job, you must be so thirsty, take this..." Gaensehaut trotz gefuehlten 35 Grad Celsius.
Und wir sind tatsaechlich wieder in die Hauptstadt, naemlich Kigali, reingeradelt, was aber bei weitem geordneter war als die Einfahrt nach Kampala, nicht zuletzt deshalb, weil Kigali nur ca 1 Million Einwohner hat. Die naechsten Tage werden wir dann den Osten Ruandas durchradeln.

Es passieren taeglich so viele kleine Dinge, die unsere Reise schoen, aber auch anstrengend aber in jedem Fall sehr intensiv macht. Wir sind gespannt wie es weitergeht.

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